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Foto: Thüringer Aufbaubank
Wie sieht das Auto der Zukunft aus? So genau kann das keiner sagen. Als sicher
gilt: Es hat neue Antriebstechnik, besteht aus anderen Materialien, ist vernetzt
und kann womöglich sogar autonom fahren. Und genauso sicher: Thüringer
Forscher sind vorn mit dabei, wenn es um Zukunftskonzepte der Mobilität
geht. Dafür steht das ThIMo, das Thüringer Innovationszentrum Mobilität an
der Technischen Universität (TU) Ilmenau.
Thüringen forscht
am Auto der Zukunft
Vier Arbeitsschwerpunkte hat sich das
ThIMo gesetzt, erklärt Prof. Dr.-Ing. Klaus
Augsburg. Er ist Fachgebietsleiter des
Fachgebiets Kraftfahrzeugtechnik und
Projektleiter des ThIMo. Diese Schwer-
punkte sind: Elektromobilität, Optimier-
te Verbrennungsmotoren, Powertrain
und Leichtbau. Die Forschungsschwer-
punkte sind übrigens mit ähnlich gela-
gerten Instituten in benachbarten Bun-
desländern abgestimmt.
Im Fokus des Arbeitsfeldes Elektromo-
bilität stehen die Elektrik und Elektronik
(E+E) intelligenter, energieoptimierter
Fahrzeuge. Schwerpunkt ist die Effi-
zienzsteigerung von Einzelkomponen-
ten und des Gesamtsystems durch neue
Entwicklungsansätze im Bereich me-
chatronischer und elektromotorischer
Komponenten in Verbindung mit der er-
forderlichen Leistungselektronik. Eine
innovative Forschung im Bereich zen-
traler und dezentraler Bordnetzar-
chitekturen unter Einbindung elektro-
chemischer Energiespeicher sowie
Berücksichtigung von Aspekten der
elektromagnetischen Verträglichkeit
komplettiert die Aktivitäten des Ar-
beitsfeldes.
Das Arbeitsfeld Optimierte Verbren-
nungsmotoren befasst sich mit der
Effizienzoptimierung von Verbren-
nungsmotoren. Im Fokus stehen neben
dem Motor insbesondere das Abgas-
nachbehandlungssystem und der ökolo-
gische Anspruch eines feinstaubarmen
Fahrzeugs. Zielsetzung ist die Optimie-
rung und die anforderungsgerechte
Entwicklung von Einzelsystemen und
Komponenten für aktuelle und zukünf-
tige Motorenkonzepte, wie Range-
Extender und Downsizing-Motoren. Erst
zu Beginn des Jahres wurde dafür ein
weiteres Laborgebäude in Betrieb ge-
nommen.
Betrachtet man die beiden Arbeits-
felder, dann drängt sich die Frage nach
dem Antrieb der Zukunft auf. Wird es
der Elektromotor sein, den die Politik
jetzt so favorisiert? Prof. Augsburg hat
darauf eine lapidare Antwort: „Jeder
Nutzer wird den Antrieb verwenden, der
für seine Nutzungsspezifikation am ge-
eignetsten ist.“ Das könne Elektro sein
aber auch weiter optimierte Dieselmo-
toren, die derzeit ohnehin den höchsten
Effizienzgrad aufwiesen.
Das Arbeitsfeld Powertrain beschäftigt
sich nicht nur mit Antriebs- und Fahr-
werktechnik, sondern verknüpft diese