Automotive
18
Die Situation ist vielen Unternehmen, insbesondere in der Automobil-Zulieferindustrie, nicht unbekannt. Der
Kunde – ein bekannter OEM – will ein neues Produkt. Das soll effizienter, womöglich kleiner und vor allem preis-
wert sein. Und in großen Stückzahlen schnell verfügbar sein soll es auch noch. Das stellt die Projektteams vor
Herausforderungen, die mit herkömmlichen Strukturen und Arbeitsweisen kaum noch zu lösen sind. BorgWarner
Transmission Sytems in Arnstadt stand vor einer solchen Aufgabe.
Projektentwicklung neu gedacht
und neu gemacht
Der bekannte OEM hat seinen Sitz in
Wolfsburg. Vor Jahren wurde ein Pro-
gramm ins Leben gerufen, das Kosten
einsparen soll. Dieser Kostendruck lan-
det natürlich umgehend bei den Zu-
lieferern.
Konkret ging es hier um die Entwick-
lung einer Doppelkupplung. Die Aufga-
be: Sie soll kleiner und effizienter sein
und höhere Drehmomente übertragen
können. Das alles zu geringeren Kosten
und innerhalb einer Entwicklungszeit
bis zur Serienreife von 22 Monaten.
Nur allein der letzte Punkt trieb dem
Entwicklerteam bei BorgWarner die
Schweißtropfen auf die Stirn. Zum Hintergrund muss
man wissen, dass das Unternehmen seine Entwick-
lungsabteilung im baden-württembergischen Standort
Ketsch unterhält. Eva Kühn trägt den bezeichnenden
Titel Product Engeneer Leader und ist in dieser
Funktion in Ketsch die Schnittstelle zwischen der
Entwicklungsabteilung und den Kunden.
In Arnstadt produziert BorgWarner überwiegend
Doppelkupplungen für europäische Kunden. Hier trägt
Marcus Reinhardt nicht nur den Titel Program Mana-
ger, sondern auch die Verantwortung dafür, dass am
Ende ein serienreifes Produkt an den Kunden geliefert
wird. Das Team der beiden wird auf Arnstädter Seite
auch von Launch Managerin Maike Campanella und
den beiden Linienverantwortlichen Thomas Sauer und
Jens Nowak ergänzt.
Alle gemeinsam standen sie vor der
Aufgabe, die neue Doppelkupplung zu
entwickeln und zur Serienreife zu füh-
ren. Erstes Problem: der Faktor Zeit.
„Normalerweise dauert so eine Entwick-
lung drei Jahre, unser Team hatte gerade
mal 22 Monate. Zweites Problem: die
räumliche Trennung in zwei Standorte
und verschiedene Abteilungen“, so Rein-
hardt.
Dafür griff man bei BorgWarner zu ei-
nem besonderen Mittel. Das Team be-
kam einen eigenen gemeinsamen Ar-
beitsraum. Hier wurde die Arbeit am
Projekt konzentriert. Jedes Teammit-
glied hat hier seinen Schreibtisch, alle
.
Eine Doppelkupplung von
.
.
BorgWarner in Arnstadt
.